Newsletter  -  2/2023  -  12. Juli 2023

Newsletter der BAG Kirche + Rechtsextremismus 2/2023

Newsletter der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus abonnieren


Liebe Freund*innen, liebe Leser*innen,

die Urlaubszeit steht vor der Tür und lockt mit viel Zeit zum Lesen, Stöbern und Planen der zweiten Jahreshälfte. Hierfür haben wir wie immer viele Anregungen in der Rubrik „Publikationen und Lesenswertes“ zusammengestellt.

In diesem Newsletter berichten wir auch von einem für uns erfolgreichen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg, an dem sich die BAG K+R sowohl mit Veranstaltungen als auch mit einem Messestand beteiligte.

Gerne möchten wir jetzt schon zu unserem alljährlichen Forum einladen, das dieses Jahr am 20./21. Oktober in Dresden – dem Gründungsort der BAG K+R – stattfinden wird. Eine Tagung zu Anti-Gender-Diskursen in Kirche und Gesellschaft findet vom 30.11.-01.12.2023 in Hannover statt. Auch hierzu möchten wir bereits herzlich einladen.

Neuigkeiten aus den Regionen, Erzdiözesen und Landeskirchen sowie Hinweise auf weitere anstehende Termine finden sich ebenfalls unten.

Auf Fragen, Anregungen und Kritik freut sich mit herzlichen Grüßen

Eure/Ihre Geschäftsstelle der BAG Kirche & Rechtsextremismus


1. Vorschau: BAG K+R-Veranstaltungen 2023

Forum
Nächstenliebe unter Druck – Kirche im Einsatz für Demokratie: Jahrestagung in Dresden

Am 20. und 21. Oktober 2023 im Penck Hotel Dresden

Demokratiestärkendes Engagement steht unter Druck – auch im kirchlichen Raum. Extrem rechte Akteur*innen und Bewegungen schränken gezielt ein, worüber und wie gesprochen wird, bringen plurale Perspektiven zum Schweigen, setzen Engagierte unter Druck, bedrohen sie sogar.

Beim Forum in Dresden – dem Gründungsort der BAG K+R – wollen wir uns mit den Herausforderungen, Gefahren und Möglichkeiten demokratischen Engagements beschäftigen. Die sächsische Perspektive steht dabei im Fokus. Zwei Podiumsgespräche werden sich mit dem Engagement trotz Gefährdung sowie den Chancen und Grenzen spezifisch sächsischer Ansätze im Umgang mit rechter Raumnahme beschäftigen.

Rechte Einflussnahme auf demokratische Räume zeigt sich auch mit Blick auf die Rolle der russisch-orthodoxen Kirche im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs. In einem weiteren Gespräch wollen wir uns daher mit den Verbindungen zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und völkischem Nationalismus beschäftigen.

In zwei Workshop-Phasen können Diskussionen über die (kirchlichen) Auseinandersetzungen mit Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vertieft werden. Wie kann der Umgang mit Angriffen auf demokratiestärkende Arbeit aussehen? Was bedeutet theologisch fundiertes Engagement gegen rechts? Wie ist es um die Neonazi-Szene in Sachsen bestellt, wie um das evangelikale Milieu oder um die Reichsbürger*innen?

Anmeldung

Die Anmeldung ist online unter folgendem Link möglich: https://bagkr.de/anmeldung-forum-in-dresden/
Der Tagungsbeitrag beträgt 80 € mit Übernachtung und 40 € ohne Übernachtung. Die Anzahl der Zimmer und der Teilnehmer*innen ist begrenzt.

Das Forum der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus findet statt in Kooperation mit dem Kulturbüro Sachsen e.V., der Diakonie Sachsen, der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Evangelischen Akademie zu Berlin und dem Netzwerk Tolerantes Sachsen.

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Zum Programm der BAG K+R-Jahrestagung
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Fachtagung
Gender ohne Trouble?! Anti-Gender-Diskurse und Gegenstrategien in Kirche und Gesellschaft

Am 30. November bis 1. Dezember 2023 im Stephansstift Hannover

Anti-Gender-Diskurse sind allgegenwärtig, mächtig und auf vielfältige Weise gewaltvoll. Mit ihnen werden Räume ergriffen, demokratische Prozesse versteinert, Menschen und die Demokratie bedroht.

Wer Anti-Gender als wichtigen Bestandteil des Rechtsextremismus versteht, liegt richtig, sieht aber auch nicht alles. Denn als Brückenideologie verläuft Anti-Gender mitten durch die Gesellschaft, durch kirchliche Räume und theologische Debatten. In ihren Anti-Gender-Ressentiments sind sich viele – auch mit der extremen Rechten – einig und darin liegt eine Gefahr.

Der kirchliche Raum und in ihm arbeitende zivilgesellschaftlich Engagierte stehen daher mehr denn je vor der Herausforderung, Anti-Gender-Bewegungen zu kennen, ihre Strategien zu verstehen, Anti-Gender als Ideologie kritisch zu hinterfragen und sich klar zu positionieren. Auch in Verbindung mit (Kirchen)Politik.

Die Tagung wird sich dieses breiten Feldes annehmen, es beleuchten und Impulse für den schwierigen Umgang diskutieren. Zum Einstieg werden wir uns die historischen und politischen Grundlagen von Anti-Gender als Diskurs und Bewegung ansehen und anschließend einen genauen Blick auf seine Bedeutung innerhalb extrem rechter Ideologie werfen. Auch der Frage, wieviel Theologie eigentlich im Feindbild Gender steckt, werden wir uns intensiv widmen. Ein abendliches Podium fragt mit Gästen aus Kirche und Politik, wie handlungsfähige und stabile Allianzen gegen Anti-Gender-Bewegungen in der Mitte von Kirche und Gesellschaft geschmiedet werden können. In zwei umfangreichen Workshop Phasen können unterschiedliche Aspekte des Tagungsthemas noch einmal vertieft werden. Nicht zuletzt die Frage, wie ein gelungener Umgang aussehen kann – im Bereich Social Media, im Bereich Gleichstellungspolitik, im kirchlichen Raum oder auch explizit mit Angriffen auf die LGBTIQ+-Community. Den Themen Intersektionalität, hegemoniale Männlichkeit und auch dem Anti-Gender-Diskurs in Osteuropa sind ebenfalls Workshops gewidmet.

Anmeldung

Die Anmeldung ist online unter folgendem Link möglich: https://bagkr.de/anmeldung-anti-gender-tagung/
Wir erheben eine Tagungsgebühr von 35 Euro. Darin enthalten sind ein Abendessen am Donnerstag, ein Mittagessen am Freitag und Kaffee und Kuchen zwischendurch. Wir haben ein kleines Kontingent an Zimmern im Stephansstift gebucht, die für 80 Euro bei uns über den Anmeldelink reserviert werden können. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt, die der Zimmer stark begrenzt.

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Programmflyer
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2. Rückblick: Kirchentag 2023 in Nürnberg

 

Jetzt ist die Zeit – unter diesem Motto lud der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 7.-11. Juni nach Nürnberg ein. Zusammen mit unseren Kooperationspartner*innen vor Ort stellten wir ein vielfältiges Programm zum Thema „Rechtsextremismus“ zusammen.

Mit drei unterschiedlichen Themensetzungen bot die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus auf dem diesjährigen Kirchentag Workshops an. Jonas Miller, Redakteur beim Bayerischen Rundfunk, beleuchtete in seinem Workshop zum Thema „Kontinuitäten der extrem rechten Szene in der Region“ vor allem die Kleinstpartei Der III. Weg, die vor allem in Franken aktiv ist.

Am Samstag fanden ebenfalls zwei von der BAG K+R organisierte Workshops statt. Ruth Heß, theologische Studienleiterin des Studienzentrums der EKD für Genderfragen, beschäftigte sich zusammen mit 20 Teilnehmenden mit dem vielstimmigen Anti-Gender-Diskurs und den immer stärker werdenden (rechts)populistischen Angriffen auf eine progressive Geschlechterpolitik.

Matthias Pöhlmann, Weltanschauungsbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, führte mit rund 15 Teilnehmenden einen digitalen Workshop zu „Rechter Esoterik“ im Rahmen des Thementages Verschwörung durch.

Am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus auf dem Markt der Möglichkeiten sprachen wir u.a. mit Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, und dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie. Auch die Regionalbischöfin der Nordkirche, Kirsten Fehrs, und Kerstin Griese, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie Mitglied im Rat der EKD statteten der BAG K+R einen Besuch am Stand ab und freuten sich über „bayerische“ Brezeln mit der Aufschrift „Rechtsextremismus schadet der Gesundheit“. Wir sprachen an unserem Stand auch mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing und mit Imre Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholik*innen.

Teil des Standes waren in diesem Jahr auch unsere engen Partner*innen aus Bayern: das Bayerischen Bündnis für Toleranz und die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg.

Ein ausführlicher Bericht findet sich hier


3. Publikationen und Lesenswertes

Sammelband
Religion – Kirche – Vorurteil: Diskussion eines Forschungsprojektes zu Kirchenmitgliedschaft und politischer Kultur

In welchem Wechselverhältnis stehen religiöse Überzeugungen und Kirchenmitgliedschaft zu politischen Einstellungen und Vorurteilen? Diese Fragestellung wurde in einem von der Evangelischen Kirche Deutschland finanzierten Forschungsverbund in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus von 2019 bis 2021 erforscht. Im Mai 2022 wurden die Ergebnisse mit dem Titel „Zwischen Nächstenliebe und Abgrenzung“ veröffentlicht und bei einer vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD und der Evangelischen Akademie zu Berlin veranstalteten Tagung diskutiert. Der vorliegende Band versammelt die Beiträge der Tagung. Neben der Darstellung wesentlicher Ergebnisse des empirischen Forschungsprojektes enthält er Kommentare aus fachwissenschaftlicher Perspektive und diskutiert insbesondere die Implikationen, die sich hieraus für die wissenschaftliche Forschung, kirchliches Handeln und die Praxis im Umgang mit Vorurteilen und rechtspopulistischen Tendenzen ergeben. Enthalten sind auch zwei Beiträge aus der BAG K+R: Martin Becher schreibt über Politikkonzepte des Rechtspopulismus und Henning Flad beschäftigt sich mit der Geschichte der BAG K+R.

Georg Lämmlin | Hilke Rebenstorf | Jil Weisheit (Hrsg.), 2023

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Journal für politische Bildung
Demokratiebildung

Das Demokratiefördergesetz befindet sich in der Anhörungsphase und wird möglicherweise noch im Jahr 2023 beschlossen und in Kraft treten. Die Ausgabe 2/2023 des Journals für politische Bildung kommentiert das Gesetz fachlich, fragt nach der Rolle der politischen Bildung und reflektiert, ob die politische Bildung sich dieses Gesetz aneignen kann bzw. aneignen will. Neben einer Einführung in zentrale Begrifflichkeiten der Debatte wird das Demokratiefördergesetz aus Sicht verschiedener ausgewählter Vertreter*innen der politischen Bildung kommentiert, darunter auch ein Diskussionsbeitrag vonvon von Henning Flad aus der Perspektive der BAG K+R.

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Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
Die Verschwörungswelten des Sasekismus

Die Organische Christus-Generation, Kla.TV und die Anti-Zensur-Koalition sind Gründungen des umstrittenen Schweizer Predigers Ivo Sasek. Auf vielfältigen Wegen verbreitet er seine verschwörungsideologischen Botschaften. Die vorliegende Publikation mit ihren vielseitigen Beiträgen, die Innen- und Außensichten bieten, nimmt den Sasekismus kritisch in den Blick. Darin schildern zwei Aussteigerinnen rückblickend ihre Zeit in der Organischen Christus-Generation. Sie beschreiben ein geschlossenes Glaubenssystem, dem sich der Einzelne rigoros unterzuordnen hat. Weitere Beiträge befassen sich mit der Theologie Saseks, seiner Medienarbeit sowie den psychologischen Aspekten der Zugehörigkeit zu einer geschlossenen Gruppe. Die Autorinnen und Autoren zeigen deutlich die Gefahren auf, die von diesem kruden verschwörungsideologischen Glaubenssystem ausgehen.

Matthias Pöhlmann (Hg.), Berlin 2023

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4. Aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen

Foto: Michaelkirche in Spremberg vor dem Angriff

Angriff in Spremberg
Aufruf zum solidarischen Handeln

In der Nacht auf Samstag, den 24. Juni 2023, wurde ein Molotowcocktail auf die Michaelkirche in Spremberg geworfen. Es ist niemand körperlich zu Schaden gekommen, aber an der Kirchenfassade ist Sachschaden entstanden. Unmittelbar vor dem Angriff wurde eine Regenbogenflagge an der Kirche angebracht und am Freitagabend waren viele Menschen zu Gast, um einen Dokumentarfilm über zwei Frauen zu sehen, die sich im KZ Ravensbrück kennengelernt haben, überlebt haben und danach ihr Leben in Liebe miteinander verbracht haben. Wir müssen davon ausgehen, dass dies der unmittelbare Anlass für den Angriff war.

Was wir tun können

  • Die Kirche wurde angegriffen, weil sie sich als solidarischen und als schutzbietenden Raum gezeigt hat. Eine angemessene Antwort auf solch einen Einschüchterungsversuch ist: Noch mehr solidarische Orte. Sprecht mit euren, Kirchen und Vereinen in Stadt und Land darüber, ob ihr als Reaktion auch eine Regenbogen- oder Progress-Pride-Flagge aufhängen wollt. Macht eure Unterstützung öffentlich, damit die Leute in Spremberg die Unterstützung mitbekommen und andere inspiriert werden.
  • Sucht das Gespräch: Öffentliche Zeichen – wie Fahnen – sind wichtig, insbesondere in kleinen Gemeinden, Vereinen und Orten sind die Gespräche über schutzbietende Räume und Bedrohungen mitunter wirksamer als die Zeichenhandlung selbst.
  • Der Ohnmacht in Andachten Raum geben. Angriffe haben immer auch das Ziel, Ohnmacht zu verbreiten. Andachten können Orte sein, in denen wir diesen aufkommenden Gefühlen Raum geben und sie verwandeln (lassen).

Gemeinsam können wir verstehen und lernen, was faschistisch motivierte Gewalt im Hier und Jetzt heißt und wie und wo wir ihr entgegentreten können.

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Statement von Bischof Stäblein
queer.de Artikel
Tagesspiegel Artikel

 

 

Neues Mitglied
Wir begrüßen die Diakonie Deutschland

Das Projekt „Verschwörungsdenken und Antisemitismus – erkennen, verstehen, aktiv werden“ der Diakonie Deutschland ist neues Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus. Das Projekt wirft vor allem einen Blick auf antisemitische Verschwörungserzählungen, will Beratungs- und Bildungsangebote machen und Fragen beantworten: Wie hängen Verschwörungserzählungen und Antisemitismus zusammen? Welche besondere Rolle spielen Christentum und Protestantismus für judenfeindliches Denken? Wie und wo sehen sich Mitarbeitende der Sozialen Arbeit mit Antisemitismus und Verschwörungserzählungen konfrontiert? Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

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Niedersachsen
„Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ nun niedersachsenweit aktiv

Die Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ erhält mehr Mitstreiter*innen und ist künftig in ganz Niedersachsen aktiv. Der Initiative, die bereits seit 2011 aktives Mitglied der BAG K+R ist, sind die braunschweigische, die oldenburgische und die schaumburg-lippische Landeskirche beigetreten.

Bereits seit 2010 wirkt die Initiative unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ im Raum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers rechtsextremen Aktivitäten entgegen. Auf der neu gestalteten Internetseite finden Interessierte neben Informationen zur Arbeit der Initiative auch Hilfen für Bildungsarbeit zum Thema Rechtsextremismus. Die neueste Handreichung mit dem Titel „Ist doch eh alles Lüge …“ bietet beispielsweise Hilfe zur Aufklärung über Verschwörungstheorien für Jugendliche.

Die Initiative will mit ihrer Arbeit weiterhin rechtsextreme und menschenfeindliche Haltungen innerhalb und außerhalb der Kirche benennen und ihnen konstruktiv entgegentreten, um so zur Verbesserung der Auseinandersetzung mit rechtsextremen Einstellungen beizutragen und zu vermitteln, dass christlicher Glaube und Rechtsextremismus unvereinbar sind.

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Antiziganismus
Neue Arbeitsstelle in Bad Alexandersbad

Die neugegründete Evangelische Arbeitsstelle Antiziganismus Bayern (EAAB) hat im Juni ihre Arbeit aufgenommen. Mit Sitz am Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum in Bad Alexandersbad will sie für das Phänomen Antiziganismus sensibilisieren, immer unter Einbeziehung der Perspektive von Sint*ezze und Rom*nja selbst. Zu den Zielgruppen zählen Jugendliche und junge Erwachsene, Multiplikator*innen der (außerschulischen) Bildungsarbeit sowie weitere kirchliche, staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure und Akteurinnen. Regionalbischöfin Dorothea Greiner würdigt die Bedeutung der Arbeitsstelle: „Wir haben viel nachzuholen an Schuldbekenntnis, an Aufarbeitung und vor allem in der Überwindung des immer noch bestehenden Antiziganismus. Ich bin dankbar, dass Frau Janka durch ihre Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dazu beitragen wird, dass wir sensibel werden für die Unterdrückung der Minderheit der Sinti durch belastende Vorurteile. Ziel ist die Überwindung dieser Vorurteile.“

Die neugegründete Arbeitsstelle ist ein Teil des bundesweiten Netzwerks Sinti, Roma und Kirchen und des Kompetenznetzwerks Antiziganismus des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“.

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Kampagne
Es beginnt mit dir!

Friedrich Stiller von den Christ*innen gegen Rechts –  Arbeitskreis der Ev. Kirche in Dortmund findet in der Demokratie leben!-Kampagne „Es beginnt mit dir“ klare Worte und erlaubt Einblicke in die engagierte Arbeit unserer langjährigen Mitgliedsorganisation. Der evangelische Pfarrer informiert über die Probleme mit Rechtsextremismus in Dortmund und macht deutlich, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist.

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5. Tipps: Termine und Veranstaltungen 2023

Kirche und Rechtsextremismus im Norden
Toleranz um jeden Preis!? – Streitkultur und rote Linien: Wie geht die Kirche mit demokratiefeindlichen Strömungen um?

Am Montag, den 25. bis Dienstag, den 26. September 2023 in Bäk bei Ratzeburg

Die Evangelischen Kirchen hatten nicht immer ein positives Verhältnis zur Demokratie. Lange trauerten sie Monarchen und autoritären Strukturen hinterher. Inzwischen werden sie als wichtige Stimmen gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung wahrgenommen. Gleichzeitig fällt auf, dass ihre Abgrenzung gegenüber autoritären und ausgrenzenden Strömungen nicht so eindeutig ist, wie es in Denkschriften und Verlautbarungen scheint.

Auf dem 10. Forum „Kirche und Rechtsextremismus im Norden“ zieht die AG „Kirche und Demokratie“ der Nordkirche zusammen mit Bischöfin Fehrs eine selbstkritische Bilanz kirchlichen Engagements und fragt mit Dr. Constantin Gröhn nach Grenzen der Toleranz gegenüber alten und neuen demokratiefeindlichen Einstellungen. Mit Wolfgang Kraushaar wird der streitbare Begriff der „wehrhaften Demokratie“ diskutiert und gefragt, wie es um die „demokratische Resilienz“ in Kirche und Gesellschaft bestellt ist. Außerdem soll das 10-jährige Bestehen der AG gebührend gefeiert werden.

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Anmeldung (bis zum 10.09.2023)
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Summerschool
Topoi und Netzwerke der religiösen Rechten

Am 6.-8. September 2023 Theologicum, Universität Tübingen

Eine international agierende und vernetzte religiöse Rechte ist in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus des wissenschaftlichen und medialen Interesses getreten. Denn die Gefahr von demokratie- und menschenrechtsfeindlichen Tendenzen für liberale und offene Gesellschaften speist sich u.a. auch aus den Bezügen zum Christentum. Themen wie Abtreibungsrechte, Gender-Mainstreaming, Migration, die Klimakrise und kulturelle Vielfalt werden überkonfessionell aus dezidiert christlich-religiösen Standpunkten heraus gedeutet. Die liberale Gesellschaft wird als Ausdruck des moralischen und religiösen Verfalls abgelehnt und bekämpft. In einem internationalen Zusammenhang einer religiösen Rechten zeigen sich insgesamt enge inhaltliche Verschränkungen und organisatorische Netzwerke.

Das Verhältnis zwischen christlicher Religion und demokratie- und pluralismusfeindlichen Tendenzen ist Gegenstand der interdisziplinär ausgerichteten Summerschool „Netzwerke und Topoi der religiösen Rechten“, die sowohl die unterschiedlichen theologischen Argumentationsweisen in den Blick nimmt, als auch der Frage nach der Gefährdung von Demokratie, sozialem Rechtsstaat und Pluralismus nachgeht.

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Programmflyer und Anmeldung
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Fachtag
Extreme Zeiten – (Neue) Anforderungen an eine demokratiefördernde Kindheitspädagogik

Am Montag, den 04. September 2023, von 9:30 bis 16:30 Uhr im Dietzenbacher Capitol

Gesellschaftliche Krisen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Gestaltung der Lebenswelt von Kindern und deren Teilhabe“, so Dagmar Gendera, Projektkoordinatorin des interreligiösen Begegnungsprogramms ‚Glaube. Gemeinsam. Gestalten.‘  im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau. Wie Kinder von Anfang an erfahren, dass religiöse, kulturelle und ethnische Vielfalt ein Gewinn für alle ist, wie gewaltfreie Konfliktlösung und Mitbestimmung schon in der Kita dabei helfen, Vorurteile abzubauen, und warum positive Kindheitserfahrungen wichtig für die Extremismusprävention sind – darum geht es im Verlauf des Fachtags Anfang September, den das Evangelische Dekanat Dreieich-Rodgau, das Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Kreis Offenbach mit Unterstützung des Hessischen Landesprogrammes „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ für pädagogische Fachkräfte anbieten.

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